So was hab ich noch net erlebt ...
Seit 15 Jahren fahre ich Motorrad, bis Mai 2001 eine Kawasaki 440 LTD.
War mein erstes Moped, gebraucht gekauft, damals drei Jahre alt. Ich hatte
sie schon vor der Führerscheinprüfung in der Garage stehen. Im
Januar diesen Jahres feierte sie dann ihren 18. Geburtstag und teilte mir
mit, sie würde noch dieses Jahr ausziehen – na ja volljährig
halt.
Also ich mich auf die Suche gemacht nach einem neuen Baby. Hab
sie gefunden meine Moped Liebe: eine Yamaha, wieder drei Jahre alt,
Drag Star 650 – eine CRUISERIN ! KEIN SCHOPPER – gell Petzi! Bin mit ihr
bis nach Korsika in den Urlaub gefahren, das war mein Einstieg zurück
in die Bikerwelt, die ich vorher durch Kind und andere Lebensumstände
lange vernachlässigt hatte.
Der Lebensabschnittsbegleiter, der mit mir nach Korsika gefahren war,
verliess dann meinen Lebensabschnitt und ich fing an den Internet Anschluss,
den ich vor wenigen Wochen bekommen hatte, intensiv zu nutzen. Irgendwie
im biker.de gelandet und dann gedacht: „Naja, des chatten kannste ja mal
ausprobieren...“
Von meinen Schwierigkeiten, die Sternchen des Passwortes zu beseitigen,
hab ich auf der Tour ausführlich berichtet. Mann war ich froh endlich
da rein gekommen zu sein. Gefunden habe ich lauter liebe Menschen, die
mir „Frischling“ viel geholfen und mich nicht ausgelacht haben. Ganz schnell
berichtete mir ein gewisser Petzbaer von einer Frankenland-Tour, die im
September stattfindet und ob ich nicht dahin kommen wolle. Ammerseelen.de
genau zu studieren wurde mir empfohlen.
Nur kurz überlegte ich hin und her und dachte so bei mir: „Also
Walli, fährst halt mal hin, is ja unverbindlich und wenn’s dir net
gefällt, fährste halt wieder heim.“
Wenn ich da gewusst hätte...
Das Chaos begann schon bei der Anmeldung. Ja wir zelten vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Da gehen wir dann in eine Wohnung, wenn es nicht so viele sind. Ausserdem war das Wetter seit zwei Wochen mehr als bescheiden und ich hab inständig gehofft, dass nicht so viele Leute kommen – zelten im Regen is ja net sooo doll. Zwei Tage vorher hiess es: Der Campingplatz ist gebucht und am Freitag vormittag auf der Arbeit krieg ich ne SMS: Wir treffen uns dann doch in der Wohnung.
Nun gut, um 18.15 Uhr machte ich mich mit der vollgepackten Draggi auf den Weg nach Zeilitzheim. Autobahn war voll, Stau, Stau, Stau., immer mitten durch. Im Dunkel und Nebel kam ich um 21.45 Uhr endlich, ohne größere Irrwege, in Zeilitzheim an und da klebte ein Zettel an der Tür: Wir sind in Ebrach im „Alten Bahnhof“ essen. Super. Fix und foxi, keine Ahnung wie ich jetzt auch noch Ebrach finden sollte, rief ich den lieben lonesome-rider, der Nürnberger mit Fürther Kennzeichen, aufm Handy an. Er sagte gleich: „Ich komme und mach dir die Tür auf.“
In der Kneipe saßen derweil schon die heike1303 aus der Schweiz, die erst seit einer Woche im biker.de Chat zugange war und spontan mal 500 km aus der Schweiz alleine nach Zeilitzheim gefahren war, die genoveva1963 unsere liebe, liebe Gastgeberin und Organisatorin, die lolita50 unser hübsches Küken, der Tino mit dem Hosenlatz, der immer offenstand von Freitag bis Sonntag, der Easy Rider, stilecht mit Fransenlederjacke, Lederhose und Wasserpeifchen im Gepäck –alle drei aus Nürnberg, der knuddelige Setzkastenbayer bikerfreund Philipp, der bikerpeter aus Scheyern/Pfaffenhofen, eher schweigsam und der silverangel aus dem Landkreis Dachau, der später dann zum Lehrling mutierte.
Ich wartete derweil geduldig vor Geno´s Haus, da kam eine Bandit aus Pforzheim angerauscht, herab steigt ein Mann, drückt mich herzhaft und sagt: „Du musst die draggi sein“. Denke noch, der sieht dem lone seinem Profil aber nicht sehr ähnlich, lache freundlich und geh ihm halt mal hinterher. Er kannte sich gut aus, drückt gegen die Haustür und führt mich gradwegs in die Wohnung von der Geno. Dann hab ich mich aber doch getraut zu fragen und der Mann war der petzbaer. Kurz drauf klingelts und eine fluchende, junge Frau stand in der Tür: „Scheisse, hab auf dem Weg hierher meine Hose verloren und mein handgeschnitzer Kamm ist auch aus meinem Rucksack geflogen.“ Das war knuddelscan aus Darmstadt, der kleine Unglücksrabe (siehe Geschichte in der ich zur Ulknudel gekürt wurde).
Auch der langsame Ritter hatte es dann bald geschafft und so lernte
ich den lonesome-rider endlich kennen. Lieb wie er ist, hat er gleich den
Grill angeschmissen und uns drei Nachzüglern noch was zu essen gemacht.
Mittlerweile waren die Kneipengänger eingetroffen und alles machte
sich bekannt, irgendwie noch zögerlich (Wer bist du? Wie ist dein
nick?), aber freundlich und neugierig aufeinander.
Am nächsten morgen, also ca. drei, vier Stunden später, waren
dann die ersten Nachtaktiven schon wieder fit. Heike1303-Paparazzi begab
sich auf Fotosafari durch die ganze Wohnung und schoss tolle Fotos von
tollen Menschen.
Anschliessend unternahm sie zaghafte Weckversuche mit Geschirrmaschinen
ein- und ausräumen. Kräftig unterstützt von Tino und Lolita,
die eigentlich zum Brötchenholen gehen wollten, aber wohl immer wieder
eine Kleinigkeit in der Wohnung vergessen hatten und mindestens siebenundzwanzimal
die Eingangstüre lautstark geschlossen haben. Türen donnern wäre
ein zu harter Ausdruck dafür *smile*
Ein hartes Schicksal ereilte unterdessen unseren campenden Frischluftfanatiker EasyRider. Na ja, alle Rocker-Gewohnheiten kann man auch nicht so schnell abstreifen, deshalb schlief er im Zelt. Sein Wecker war eine „blasende Prozession“, jawohl eine gut bürgerliche, streng katholische, original Zeilitzheimer Prozession mit Posaunenchor. Nette Bräuche haben die da, besonders wenn man 150 cm entfernt vom Strassenrand, nur durch eine Zeltwand davon getrennt, jäh aus dem schönsten Schlaf gerissen wird, ganz abgesehen von der Frau Paparazzi, die das auch noch fotografierte. Gelle Easy ?
Um 11.00 Uhr war dann, wie (um)geplant, Abfahrt und wir konnten vollzählig
die Tour beginnen. Petzi hatte die Funktion des Roadkaptain und auch die
unterschiedlichen Motorräder gut sortiert. Mann, war ich froh, dass
der EaysyRider da war, mit noch so nem Kurvenkiller wie meine Draggi ist
und die Lolita 50, die eine 125er Enduro fährt. Sonst hätten
sie mich noch zum Bremsklotz der 10 vor 8 Tour gekürt.
Die Wegbeschreibung spar ich mir, ist auch besser so, meine Landkartenkenntnisse
sind über alle Landesgrenzen hinaus berühmt. Die Karte ist ja
hier in die Site eingestellt, für die ganz, ganz Neugierigen.
Ich halte mich lieber an die Beschreibung des reibungslosen Verlaufs
dieser genialen Tour. Am besten war natürlich das Wetter, trocken
bis auf 20 km vor der Haustüre.
Es gab nur kleinere, unwesentliche Zwischenfälle. Ich habe fast
eine Katze überfahren, der Roadkaptain Petz war einmal kurz unaufmerksam,
als ihm seine Sozia Geno die zwischenmenschlichen Verhältnisse dieser
Tour offenbarte und er nahm eine verkehrte Abzweigung. Macht nix. Der erste
Zwischenstop fand in einem harmonisch, idyllischem Industriegebiet von
wasweissichwo statt.
Dann ging es weiter, dem Mittagessen entgegen. Um dahin zu kommen, gab
es diverse, kurz vor dem Ziel eingebaute Schikanen zu bewältigen.
Wir lernten „Kreuzberger Kreise“ zu ziehen und auch das Wenden am Hang
und in der Ebene wurde mehrmals mit allen 11 Motorrädern, in Formation,
geübt. Was brauchen wir eigentlich so ein blödes Sicherheitsfahrtraining
? Die Landbevölkerung war sehr auskunftsfreudig und hatte einen Haidenspass
mit uns: „Huch, fahrn die scho widder bei uns vorbei?“
Lange Rede kurzer Sinn, wir haben den sogenannten „Fränkischen
Keller“ tatsächlich gefunden. (Anmerkung der Redaktion: bei uns in
Hessen sind die Keller unterirdisch und liegen nicht offen am Hang. Andere
Länder, andere Sitten ?)
Das Letztere war nicht eingetreten und wir fanden unser Knuddelsche
dann als Garagen-Asylantin auf Geno´s Liege eingemummelt, auf uns
wartend, liegen. Sie hatte den Weg zur Kati nicht gefunden und is dann
noch auf ne Burgirgendwas gefahren, Ritter suchen natürlich und danach
eben direkt in die Garage eingecheckt.
Zur Tour muss noch gesagt werden, dass die Lolita50 mit ihrer 125er
super mitgefahren ist und den beiden Cruisern die Ehre gerettet hat. Auch
unser „Hangmen“ Uwe war klasse und hat super auf uns aufgepasst.
Zuhause bei Geno angelangt krabbelten wir erst mal alle aus dem nassen
Zeug raus, kurz vorm Loch sind wir, wie schon erwähnt, ordentlich
geduscht worden.
Dann folgte „gemütlicher Abend-Part 2“. Einige schwächelten
allerdings und mussten sich mal kurz ausruhen, ein kleines Mützchen
Schlaf nachholen oder in der V.I.P. Lounge nach dem rechten sehen.
Darüber machte ein gewisser Petzbaer seine Witzchen und ich musste
ihn dann mal endlich aufklären, dass dies schon seine Richtigkeit
habe. Ich hatte nämlich all inclusive gebucht. Daraus wurde das zweite
geflügelte Wort dieser Tour.
Die Küchenuhr von Geno, die auf 10 vor 8 stehen geblieben war,
ist ja die Namensgeberin dieser Tour geworden. Kann man nicht so gut erklären
für die, die nicht dabei waren. Für uns, die es erlebt haben,
werden diese Worte immer der Inbegriff für diese Tour bleiben.
Die Nacht wurde wieder lang und Geno bekam vom Lonesome-Rider, im Namen aller und von allen reichlich verziert, nein nicht verkritzelt, eine Erinnerungs-Thermoflasche überreicht. Danke Silverangel, Du hast uns künstlerisch echt rausgehauen. Geno, haste schon Klarlack drübber gesprüht?
Was ausserdem noch sehr prägnant war, sind die Schnarchgewohnheiten
eines gewissen, sehr süssen Bayers. So süss, dass ich ihn am
liebsten mit nach Hause nehmen und in meinen Setzkasten stellen wollte.
Er schnachte schon ganz schön laut und mit offenem Mund. Die armen
Mitschläfer im Wohnzimmer waren sehr gebeutelt. Also entschloss er
sich (fast) freiwillig in der zweiten Nacht seine Schlafstatt im Bad aufzubauen
und die liebe Heike ging ganz solidarisch mit, obwohl sie ja niemals nie
schnarche. *g*
Der Philipp hat aber am anderen morgen tatsächlich behauptet,
aus allen Zimmern ein dezentes Schnarchen gehört zu haben...tztztz
Das kann doch gar net sein oder?
Ja und da waren wir schon am letzten morgen, beim letzten Frühstück angelangt.
Und zum Schluss kommt der DANK;
-Dank an Geno die uns ihre Wohnung zur Verfügung stellte, keine
Angst vor jeglichen Mühen und keiner Unordnung hatte, ihren Mietvertrag
riskierte - bei dem Krach vom lauten Lachen und die sich durch die Reservierung
der V.I.P. Lounge einen Orden verdient hat
-Dank an eisbär, Genos Hund, der uns mit einer stoischen Ruhe
ertragen hat und sich niemals über uns beschwerte
-Dank an Lonesome-rider, langsamer Ritter, Uwe, der beim Einkaufen,
Vorbereiten und der Bierprobe geholfen hat und sowieso ein ganz, ganz Lieber
ist
-Dank an Knuddelscan und Petzbaer für das Ausgucken der
Tour und den tollen Roadcaptain
-Dank an Philipp für die Weisswürschtll die er auf´m
Modorradl mit´m Nummerndaferl transportiert hat
-Dank an alle zusammen, dafür, dass sie sind wie sie sind und
somit dieses wunderbare, megalustige, knuddelige Treffen mit lauter lieben
Bikern genauso stattfinden konnte
ICH HAB EUCH LIEB
Walli / draggi - die cousine von Lara Croft und die Nichte von Captain Iglo
Der kleine Rabe im Pech
Knuddel-Scan's Reisebericht *g*
Der kleine Rabe ist schon sehr flügge und verlässt
des öfteren sein
elterliches Nest-. So auch an einem grauen Freitag. Früh
am Morgen
packte er seine Sachen und ging zu seinem kleinen Job. Aber
ach, er
kam zu spät, was ihm natürlich sehr peinlich war.
So machte der kleine
Rabe eine sehr verkürzte Mittagspause und freute sich
auf den Abend,
wenn er irgendwo in noch unerforschtem Gelände bei der
Bäuerin
Geno landen würde und andere Tiere des Hofes Biker treffen
würde.
So pfiff der kleine Rabe den ganzen Tag fröhlich und
voller Vorfreude
ein Liedchen. Und dann kurz vor Schluß kam ein böser
Fuchs herein
und hielt den kleinen Raben lange auf Trab. Und vor lauter
Schreck
hätte der kleine Rabe beinahe etwas vergessen und musste
noch mal
zurück. Dann aber konnte die Reise für den kleinen
Raben los gehen.
Vergnügt flatterte er wild los.
Achherrje da klapperte was an des kleinen Raben Gepäck.
Er schaute
nach und stellte entsetzt fest, dass er die Hälfte seines
Gepäckes
verloren hatte. Verärgert über sich selber flog
der kleine Rabe weiter.
Hätte er nur besser aufgepasst beim Verschließen
seines Gepäckes, ja
hätte... Der kleine Rabe war so über sich verärgert,
das er nicht acht
gab und beinahe von seiner Flugroute abgewichen wäre.
Hungrig und verärgert über sich selber kam der
kleine Rabe bei der
Bäuerin Geno an. Aber es war keine Geno da und auch
kein Essen,
nur der Bär und die Ulknudel. Doch der Ritter war schon
unterwegs.
Und der gab dem kleinen Raben Hoffnung auf etwas zu Essen.
Bald darauf traf auch Geno ein mit den anderen, mit der Lacherbse,
dem Geisenpeter, dem großen Hund - den kleinen haben
sie daheim
gelassen - dem Schäfer, dem Haschen, dem Engel und dem
stillen
Wasser. Dann wurde das Essen vorbereitet und hungrig fiel
der kleine
Rabe über seinen Teller her. Bis in den frühen
Morgen hinein wurde
gelacht und getrunken und der kleine Rabe fühlte sich
sehr wohl.
Doch der Morgen barg grausames Erwachen, der kleine Rabe
hatte
böse Schmerzen und blockierte lange den Mist. Bald wollten
sie doch
alle gemeinsam die Gegend erkunden, voran der Bär. Und
der kleine
Rabe war doch so neugierig und wollte unbedingt mit. Da brachte
Geno etwas gutes für den kleinen Raben und bald ging
es ihm besser.
Und auf ging es zu dem Ausflug. Der kleine Rabe hatte viel
Spaß. Und
dann durfte der Rabe mal frei fliegen, losgelöst von
der Gruppe. Aber
ach, in seinem Überschwang flog der kleine Rabe zu weit.
Verzweifelt
ließ er sich nieder. Überlegte hin und her und
flog zurück, aber da war
kein Bär, kein Ritter, keine Ulknudel... keiner auch
kein Haschen. Der
kleine Rabe wartete. Der kleine Rabe flog weiter und wartete,
aber
keiner war zu sehen nur die großen bösen Drachen
und deren Reiter.
Der kleine Rabe flog von Ort zu Ort und wartete. Dann gab
der kleine
Rabe auf und flog zum Hof der Bäuerin Geno. An der Burg
auf seinem
Weg wartet er wieder und überflog diese mehrmals, die
Drachenreiter
schauten etwas verstört und ein anderer Rabe hielt ihn
wohl auch für
verrückt. Aber der kleine Rabe fühlte sich so alleine
und wollte so gar
nicht mehr fliegen.
Aber er näherte sich dann schnellstens dem Hof, aber
Petrus hatte kein
Mitleid mit dem kleinen Raben und ließ es regnen, da
flog der kleine
Rabe ganz schnell zum Hof, der nicht mehr weit war und stellte
sich in
die Scheune. Dort machte er es sich gemütlich und wartete.
Was,
wenn nun einer von einem Drachen gefressen worden war, die
anderen
dachten bestimmt das gleiche über den kleinen Raben.
Aber recht bald
kamen die anderen, die schimpften natürlich mit dem
kleinen Raben,
der ja selber nicht glücklich über die ganze Sache
war. Aber man
gesellte sich wieder zum Futtertrog und die Bäuerin
bewirtete alle
wieder auf das Vortrefflichste.
Am nächsten Morgen ging es um 10 vor 8 vom Hof und man
verabschiedete sich herzlich und jeder hoffte für den
anderen, dass
dem kein Drache begegnen würde und Petrus es gut meint.
Der kleine
Rabe flog mit der Ulknudel, das schien den kleinen Unglücksraben
etwas Glück zurückzubringen. Sie gerieten nur in
einen kurzen, heftigen
Schauer, danach ging es einigermaßen, und ein Lichtschein
hätte der
kleine Rabe beinahe übersehen. Aber wohlbehalten kam
der kleine
Rabe im elterlichen Nest an, müde, hungrig und mit dem
Wunsch nach
einem Wasserbad.
Vielleicht hört ihr ja bald wieder von dem Kleinen Raben
oder er
begegnet euch selber...